Im Gespräch mit Kai Bößneck
Unsere Autorinnen und Autoren der Anthologie "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes" haben sich unseren Fragen gestellt. Die Interview-Serie entstand anlässlich des Erscheinens der Geschichtensammlung im Mai 2023 - hier die Antworten von Kai Bößneck:
1) Welche Sherlock Holmes Geschichte von Arthur Conan Doyle hat dich in die Welt des Detektivs geführt und was hat dir an ihr gefallen?
Meine erste Sherlock Holmes Geschichte habe ich gelesen, da war ich etwa neun oder zehn Jahre alt. Ich hatte eine Sammelband mit Detektivgeschichten zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen. Neben "Der entwendete Brief" von Edgar Allan Poe waren u.a. Geschichten von Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Gilbert Keith Chesterson und Edgar Wallace in dem Band. Zudem auch eine Geschichte von Arthur Conan Doyle. Es handelte sich um die Geschichte "Das gefleckte Band". Sie hat mich sofort gefesselt. Vor allem durch die Art und Weise der Tatdurchführung. Letztlich sind Geschichten in denen Tiere die Mordwaffe sind, immer sehr spannend. Deshalb liebe ich auch "Der Hund der Baskervilles". Dennoch bleibt "Das gefleckte Band" meine Lieblingsgeschichte.
2) Sherlock Holmes hat im Laufe der Jahre viele Veränderungen in den Pastiches durchgemacht. Welchen Holmes magst du am liebsten?
Ich muss zugeben, die meisten Pastiches habe ich nicht gelesen, sondern als Hörspiel-Version in der Reihe "Sherlock Holmes Chronicles" gehört. Mir fiel dabei auf, dass die Pastiches oft ausgeschmückter sind als die Original-Erzählungen von Doyle. Dies verwundert ja nicht, sind die meisten Pastiches ja auch Romane, während Doyle ja mehr Kurzgschichten geschrieben hat. Ich denke, dass man durch die Pastiches ein viel differenzierteres Bild von Holmes bekommt als im Originalwerk. Da, wo es passt, ist es großartig. Dennoch denke ich, ist der Original Holmes der wahre Holmes und es ist schwer ihn zu kopieren. Vermutlich ist es auch der Grund, warum ich dies nicht getan habe in meiner Kurzgeschichte für die Anthologie ;)
3) Hand aufs Herz: Was zeichnet deine Holmes Geschichte in der Anthologie aus?
Meine Geschichte zeichnet aus, dass nicht Holmes im Mittelpunkt steht und die Geschichte nicht aus der Perspektive von Dr. Watson geschrieben wurde. Sie wird dem Leser erklären, warum Sherlock Holmes in der Geschichte "Das leere Haus" Inspektor Lestrade bezüglich der Lösung des Molsey-Rätsels lobt.
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