Im Gespräch mit Tanja Brink
Was hat dich angesprochen am Thema "Pest"? Warum hast du an der Ausschreibung teilgenommen?
Mich hat das Thema fasziniert. Die Pest hat die Welt nachhaltig verändert. Und welch unvorstellbare Angst mit ihr verbunden war und ist, zeigt sich daran, dass sie sich noch heute in Worten wie „verpestet“ oder Redewendungen wie „Jemandem die Pest an den Hals wünschen.“ oder „Es stinkt wie die Pest.“ in unserem alltäglichen Sprachgebrauch widerspiegelt.
Deine Geschichte spielt in Köln und beruht in einigen Aspekten auf tatsächlichen historischen Überlieferungen. Ist es beim schreiben leichter, wenn man auf ein solches historisches Grundgerüst aufbauen kann oder schwieriger, weil man nicht ganz so frei ist, wie man es als Autorin vielleicht gerne wäre?
Das kann ich gar nicht sagen. Ich mag es einfach, historische Fakten oder Legenden zu verwenden. Ich möchte, dass sich meine Leser am Ende der Geschichte fragen, ob es vielleicht genauso gewesen sein könnte. Dass sie das Gefühl haben, ich hätte ihnen ein Geheimnis verraten.
Wie oft überarbeitest du deine Geschichten, bevor sie den Stempel „fertig“ bekommen?
Wenn ich die erste Fassung schreibe, durchlebe ich die Geschichte. Auch manchmal mit lautem Lachen oder Tränen. Rechtschreibung, Zeichensetzung und Stil spielen dann keine Rolle. Dann geht es an die Korrekturen. Da drehe ich einige Runden. Im Anschluss geht die Geschichte an meinen Freund und hauseigenen Lektor. Er wirft ein strenges Auge auf mein Werk und der gemeinsame Feinschliff macht die Geschichte dann rund.
Gibt es Autorinnen oder Autoren, die dich geprägt haben oder besonderen Einfluss auf deine eigene Autorentätigkeit hatten?
Geprägt haben mich wohl alle Autoren, deren Bücher ich gerne lese. Bei den historischen Romanen sind das Ken Follett und Donna Woolfolk Cross. Dass ich aber überhaupt mit dem Schreiben begonnen habe, verdanke ich dem Autor Dirk Röse. Ohne seine Unterstützung wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass in mir eine Autorin schlummern könnte. An dieser Stelle also nochmals ein besonderer Dank an ihn.
Letzte Frage: Wenn du ins Mittelalter reisen könntest: Auf welchen Ort und welche Zeit würdest du die Zeitmaschine einstellen? Und warum?
Eine schwierige Frage. Für Frauen war das Mittelalter nicht wirklich eine einfache Zeit. Ich würde gerne ins 12. Jahrhundert reisen und Hildegard von Bingen treffen. Ihre Klugheit und Bescheidenheit haben sie zu einer der mächtigsten Frauen ihrer Zeit gemacht. Ich denke, von ihr kann man auch heute noch einiges lernen.
Danke für das Gespräch!
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