Im Gespräch mit Stefanie Bender

Warum hast du an der Ausschreibung für „Jahrmarkt der
 Mysterien“ teilgenommen? Was hat dich an dem Thema angesprochen?





Der Burgenwelt Verlag bekommt es immer hin, mit seinen Ausschreibungen mein
 Interesse und meine Muse zu wecken. Bei der Jahrmarktausschreibung 
jedoch  sprang mich sofort eine Idee an, die mich innerhalb kürzester Zeit 
fesselte. Düstere Geschichten auf einem mittelalterlichen Markt? Das war die 
Chance, endlich mal einen Fiesling zum Protagonisten werden zu lassen. Ich
 hatte also keine andere Wahl.

Deine Veröffentlichungsliste ist stetig gewachsen, seit du
 2011 das erste Mal bei uns im Burgenwelt Verlag erfolgreich an einer 
Ausschreibung teilgenommen hast. Inzwischen hast du ja sogar schon einen Roman und zwei Novellen veröffentlicht. Was hat sich als Autorin für dich verändert? In der 
Art zu schreiben zum Beispiel? Oder in Bezug auf die Aufregung, wenn du
 deine Geschichten zu Verlagen schickst?





Seit ich 2011 das erste Mal mit meinen Geschichten an die Öffentlichkeit
 gegangen bin, hat sich vieles getan und verändert. Durch meine
 Publikationen, egal ob es der Roman, Novellen oder Kurzgeschichten sind, bin 
ich angekommen. Ich weiß nun, was ich will und worauf ich noch hinarbeiten 
möchte. Das Schreiben (nicht nur für den privaten Gebrauch) ist ein
 wichtiger und fester Bestandteil des Lebens geworden. Selbstverständlich hat 
sich auch meine Art des Schreibens verändert. Schreiben ist Handwerk, man 
lernt von Geschichte zu Geschichte, von Lektorat zu Lektorat hinzu.
Verbessert und wandelt sich. Auch die Neugierde in ein anderes Genre
 einzutauchen ist gewachsen. So habe ich mich durch meinen Sohn und meine
 Tochter Kindergeschichten zugewandt. Das zu schreiben, macht mir große
 Freude. Und was die Aufregung betrifft: Tja, die hat sich wirklich
 geschrumpft. Was aber nicht daran liegt, dass es mir egal ist, ob eine Zu- 
oder Absage kommt, eher bin ich verdammt gut abgelenkt, wenn ich meine
 Aufmerksamkeit vom Autorinnendasein abwende. Da schickt man doch mal 
schneller eine Geschichte los, da jemand schon die ganze Zeit am Ärmel zieht 
und nach einer Runde Spielen verlangt.

Gibt es ein Thema, über das du gerne einmal schreiben würdest, 
an das du dich bisher aber nicht herangewagt hast?





Oh ja, das gibt es! Wobei ich große Probleme habe, es in das richtige 
Literaturgenre einzuordnen. 
Ich hege schon lange den geheimen Wunsch (psssst!) einen Roman fernab der 
Phantastik und Historik zu schreiben. Eine Geschichte, die mit Glück und 
Dramatik spielt, zwischen Melancholie und Lebensfreude taumeln lässt und dem
 Leser tief unter die Haut geht. Ich träume davon, für dieses Buch auf
 Schreib- und Recherchereise ans Meer zu fahren, um den Zauber des
 Schauplatzes ganz und gar wiedergeben zu können. Ich bin davon überzeugt, 
dass ich meinen Mann irgendwann dazu »überreden« kann, dann wenn unsere zwei
 kleinen Kinder zum großen Teil ihre eigenen Wege gehen.

Was darf bei dir beim Schreiben niemals fehlen, von PC oder
 Notebook mal abgesehen?





Atmosphäre! Diese ist mir mittlerweile noch wichtiger als noch vor ein paar Jahren,
 denn inzwischen bin ich gezwungen, hin und wieder zwischen Tür und Angel
 zu schreiben, sonst kommen gar keine Zeilen mehr zustande. Doch wenn ich mir 
richtig Zeit nehme und mich voll und ganz auf meinen Roman oder eine neue
 Kurzgeschichte konzentriere, benötige ich Kerzen, ruhige Musik und je nach
 Tageszeit einen Kaffee oder ein Gläschen Wein.

Letzte Frage: Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest
 du es weiterempfehlen?





Ich habe einen Klassiker gelesen. "Lieber Daddy Longlegs" Es ist ein 1912
 erschienener Briefroman der amerikanischen Schriftstellerin Jean Webster.
 Eine Empfehlung von mir, und auch an die gerichtet, die es mal mit einem
 Klassiker probieren wollen!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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