Im Gespräch mit Sabine Frambach

Blutturm in Neuss

Wie hat es die Ausschreibung für den „Jahrmarkt der Mysterien“ auf deine Schreibliste geschafft? Was hat dich an dem Thema angesprochen?

Die Ausschreibungen des Burgenwelt Verlags wandern automatisch auf meine Liste. Das ist schließlich einer meiner Lieblingsverlage.
Ich beschäftige mich gerne mit historischen Stoffen; alternative Historie mag ich besonders.
Beim Jahrmarkt gab es zwei Figuren, die gerne in dieser Geschichte auftreten wollten: Marte und Barthelmes. Zudem bin ich in Neuss geboren und lebe nicht weit entfernt. Neuss hatte bereits früh Marktrecht, urkundlich erwähnt 1138. Da der Blutturm noch steht, konnte ich ihn auch besichtigen. Mit der Belagerung von Neuss hatte ich einen sehr stimmungsvollen historischen Bezug.

Du hast inzwischen ziemlich viele Kurzgeschichten veröffentlicht und tauchst regelmäßig in den Burgenwelt-, aber auch vielen Anthologien anderer Verlage auf. Hast du auch schon mal darüber nachgedacht, einen Roman zu schreiben?

Ja. Es gibt Geschichten, die ich erzählen möchte, die länger sind. Derzeit schreibe ich an einem historischen Krimi über einen Hochstapler, Bienen und tote Kinder.

Hat Kurzgeschichten schreiben einen besonderen Reiz für dich?

Definitiv. Gelegentlich werden Kurzgeschichten als Fingerübung bezeichnet, ich halte die kurze Textform für eine große Herausforderung. Es gibt Bücher, die auf 700 Seiten wenig erzählen, es gibt Kurzgeschichten, die auf 5 Seiten ein Universum erschaffen. Ein Roman ist ein dichter Wald, eine Kurzgeschichte ein Bonsai. Ein Roman verzweigt sich. Eine brillante Kurzgeschichte lebt durch die Kunst des Weglassens.

Welchen Stellenwert hat das Schreiben in deinem Leben?

Es gehört zu mir, ich atme, esse, trinke, liebe, schreibe. Ich schreibe jeden Tag, wenn ich nicht schreibe, fehlt mir etwas.

Letzte Frage: Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest du es weiterempfehlen?

Andreas Eschbach: "Die falsche Welt".
Mein erstes Perry Rhodan Buch. Mein Mann hat sie alle gelesen, die Silberbände und zahlreiche Hefte. Was er darüber erzählt, begeistert mich durchaus, aber ich wusste nie, wie man in solch ein gigantisches Universum einsteigen soll. Tatsächlich habe ich auch in "Die falsche Welt" gemerkt, dass mir Hintergrundwissen fehlt. Ich habe mit dem Perspektivwechsel zwischenzeitlich gehadert. Insgesamt habe ich den Roman aber gerne gelesen und einen kleinen Einblick in Perry Rhodan bekommen. Das Buch ist für Anfänger wie mich ein guter Einstieg in die fantastische Welt rund um Perry Rhodan.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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