Im Gespräch mit Thomas Williams

Warum hast du an der Ausschreibung für „Jahrmarkt der Mysterien“ teilgenommen? Was hat dich an dem Thema angesprochen?

Ausschlaggebend war für mich das Setting. Es ist sehr lange her, dass ich eine im Mittelalter angesiedelte Geschichte geschrieben habe und Horror im Mittelalter ist ein interessantes Thema. Das wollte ich gerne mal ausprobieren.

Wie oft hast du die Geschichte „Laibhaftig“ überarbeitet, bevor du sie eingesandt hast? Wem hast du sie vorher gezeigt und wie war dessen Reaktion?

So genau weiß ich das gar nicht mehr, aber ich glaube, die Geschichte ging mir recht leicht von der Hand. Danach habe ich sie nochmal nach Fehlern und Stellen abgesucht, die ich verbessern kann. Wie auch sonst alles von mir, bekam meine Frau sie zuerst zu lesen, die immer offen und ehrlich ihre Meinung zu meinen Geschichten sagt. In diesem Fall war sie wieder positiv, aber es gibt auch schon mal Kritik, weswegen ich sie als Testleserin sehr schätze, obwohl man immer davon abrät, den Partner als solchen einzubeziehen.

Wenn du eine Idee für eine Geschichte hast, wohin schreibst du sie? Auf ein Blatt Papier? In eine Datei auf dem Rechner? Woanders?

Alle Ideen wandern zuerst in ein Notizbuch. Da ich solche sehr mag und ich gerne Merchandise kaufe, liegt hier ein Stapel leerer Exemplare mit Bezug zu Comicserien oder Horrorfilmen bereit. Dort drin schlummern sie sozusagen für eine Weile, werden nach und nach bearbeitet und irgendwann verwirklicht. Inzwischen ist es oft passiert, dass ein Pitch, der sechs Monate oder sogar älter war, zufällig zu einer Anthologie passte, zu der ich angefragt wurde. Keine Idee ist je verloren, sage ich immer.

Gehört die Veröffentlichung deiner Geschichten für dich als Autor zwingend zum Prozess des Schreibens oder ist das nur das Tüpfelchen auf dem „i“?

Früher habe ich viel für die Schublade geschrieben, aber die Zeiten sind lange vorbei. Was ich heute schreibe, soll auch veröffentlicht werden. Inzwischen nehme ich nicht mehr nur an Ausschreibungen teil, sondern werde auch viel von Herausgebern angefragt, oder komme durch mit der Zeit gewonnene Kontakte zu neuen Schreibprojekten.

Letzte Frage: Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest du es weiterempfehlen?

Zuletzt habe ich ein paar John Sinclair Hefte gelesen und natürlich empfehle ich diese Serie weiter. Sie war einer meiner Einstiege ins Horrorgenre und ein riesengroßer Einfluss auf mich, als ich anfing Horror zu schreiben. Besonders die Classic Reihe hat es mir gerade wieder angetan, weil diese Geschichten bester Pulphorror sind, was ich als Kompliment meine.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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