Im Gepräch mit Christian Tobias Krug

Warum hast du an der Ausschreibung für „Jahrmarkt der Mysterien“ teilgenommen? Was hat dich an dem Thema angesprochen?



Eine spontane Gefühlsentscheidung, nachdem ich einige Erzählungen von „Lovecraft“ verschlungen habe. Während der Zeit bekam ich Lust, selbst auch einmal eine gruselige Kurzgeschichte zu verfassen, die dem Leser ordentlich Gänsehaut einjagen sollte.
 Als ich dann die Ausschreibung vom Burgenwelt Verlag gelesen habe, hatte ich sofort diese Idee … in meinem Kopf stand die Geschichte schon fest, ich musste sie bloß noch zu Papier bringen. Jahrmarktstreiben im düsteren Mittelalter ist ja ohnehin das perfekte Szenario, um es mit allerlei Mystischem und Unheimlichem auszuschmücken.




Deine Geschichte strahlt trotz erfrischend wenig plakativer Wortwahl eine subtile Düsternis aus, was sicher dazu beitrug, den Herausgeber auf Anhieb zu begeistern. Ist das eine typische Christian-Tobias-Krug-Geschichte oder bist du ansonsten eher in anderen Genres unterwegs?



Ich bin in vielen Genres unterwegs, je nachdem, was mir aktuell gefällt und in welcher Stimmung ich bin. Momentan schreibe ich beispielsweise an einem Roman, der sich mit dem Thema sexueller Kindesmissbrauch befasst. Geht es um Horror, setzte ich allerdings tatsächlich typischerweise auf subtilen Grusel. Schleichender Schrecken mit einer möglicherweise überraschenden Auflösung am Ende – diesen Stil liebe ich, in den Werken anderer Autoren und auch in meinen eigenen Geschichten.



Erzähl uns doch was über dich als Autor, wie bist du zum Schreiben gekommen?



Ich habe eigentlich schon immer geschrieben – sogar schon als Kind, bewaffnet mit Bleistift und Notizblock. Damals waren es eher kurze Texte wie Märchen oder kleine Erzählungen, mit den Jahren wurden die Werke dann umfangreicher. Neben der Freude am Geschichtenerzählen war und ist Schreiben für mich aber auch ein wunderbares Mittel, persönliche Erlebnisse zu verarbeiten und eigene Ansichten mit anderen Menschen zu teilen.



Wie viel am Schreiben ist Handwerk und wie viel Können? Oder anders gefragt: Kann jeder Autor werden, wenn er es nur genug möchte? Was meinst du?



Können oder Handwerk … ehrlich gesagt, keine Ahnung. Im Grunde genommen habe ich nie etwas anderes getan, außer aufzuschreiben, was hinter meiner Stirn herumgeistert. Wenn die Geschichte wie von selbst in meinem Kopf entsteht und es mich regelrecht in den Fingern juckt, sie niederzuschreiben, lasse ich mich einfach davon leiten und dann kommt in der Regel etwas Gutes dabei heraus. Andersherum, ich lege Texte auch durchaus beiseite, wenn ich irgendwann mittendrin spüre, dass mir die Arbeit daran nichts mehr gibt. 
Nichtsdestotrotz, diverse Kniffe und Tricks aus der Schreibwerkstatt helfen durchaus, eine Geschichte in Form zu bringen. Als sehr positiv empfinde ich beispielsweise meine bisherige Zusammenarbeit mit Lektoren, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Danke dafür! Viele der Anregungen und Tipps habe ich übernommen und verwende sie weiterhin. In diesem Sinne kann man sicher von erlernten Kenntnissen, also von Handwerk sprechen. 
Ob jeder Autor werden kann, wenn er es nur genug möchte, weiß ich nicht … meiner Meinung nach kann es aber definitiv jeder, der mit tollen Ideen, Liebe und Herzblut an die Sache herangeht.



Letzte Frage: Welches Buch hast du zuletzt gelesen und würdest du es weiterempfehlen?


Das Gebrauchsheft von meinem Badezimmer-Radio. War extrem hilfreich und ich würde es in jedem Fall weiterempfehlen … macht allerdings nur Sinn, wenn man auch das entsprechende Radio dazu besitzt ;)

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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