Im Gespräch mit Claudia Speer (2016)

Mit „Der Auftrag des Normannen“ hast du vor zwei Jahren einen wundervollen und erfolgreichen Debüt-Roman abgeliefert. Nun folgt mit „Der Normanne, der Knappe und das verschenkte Schwert“ eine Fortsetzung der Geschichte. Worum geht es?

Der Normanne Guy und sein Schreiberling Jakob fallen vom Regen in die Traufe. Sie haben kaum ihr Pforzheimer Abenteuer überstanden, da stolpern sie über den nächsten Mord. Und obwohl Guy sich nicht in die Sache einmischen möchte, passiert natürlich genau das. Sie treffen auf den Krämer Adelphos, der alles andere als ein einfacher Händler ist. Guy bekommt eine neue Gelegenheit, um seine Verbannung zu beenden.

Hattest du damals beim Schreiben des ersten Abenteuers von Guy of Gisborne bereits eine Fortführung der Geschichte im Kopf?

Ja, das ist eigentlich immer so. Du beschäftigst dich mit einem Thema und natürlich gibt es so viele Möglichkeiten und Wege, dass die Überlegung, was danach kommt, nicht ausbleibt. Guy hat sein Ziel schließlich noch nicht erreicht. Er muss quasi weitergehen, fragt sich, wie viele Umwege er dafür gehen muss.

Für dich ist ja zwischen beiden Romanen Zeit vergangen, für die Charaktere allerdings nicht, denn die Geschichte schließt ja beinahe nahtlos an den Vorgänger an. Wie schwer oder auch leicht war es, sich erneut in die Charaktere hineinzuversetzen?

Sich in diese beiden Figuren hineinzuversetzen fiel mir nicht schwer. Guys schroffe Mentalität und Jakobs naive Art zu rebellieren machen es mir sehr leicht sie zu mögen, trotz oder gerade weil sie so sind wie sie sind. Ritter sind einfach nicht immer nett und Jakob wird sich weiter an Grausamkeiten und schrecklichen Geschehnissen reiben müssen.

Dein neuer Normannen-Roman spielt wieder in der Schwarzwald-Region. Wir wissen ja noch nicht, ob es in Zukunft weitere Abenteuer um Guy of Gisborne geben wird. Würdest du den Normannen gern in seine Heimat zurückkehren lassen? Wobei hier kein abschließendes Ja oder Nein gefragt ist. Vielleicht verrät das auch zu viel? Mmh, man könnte auch fragen: „Vorausgesetzt es gäbe vielleicht ein neues Abenteuer, wohin würdest du deinen Normannen gerne mal für ein Abenteuer reisen lassen?

Bisher haben wir das damalige Kaiserreich nicht verlassen. „Der Normanne, der Knappe und das verschenkte Schwert“ spielen in Teilen des heutigen Elsaß, Österreichs und in der Schweiz. Die Geschichte beginnt in der mir vertrauten und geliebten Stadt Ettlingen bei Karlsruhe. Im dritten Band bekommt Guy es mit Philipp, König von Frankreich zu tun und Jakob wird dem englischen Löwen begegnen. Aber ob da schon die ersehnte Belohnung wartet, kann ich nicht versprechen. Es wird spannend bleiben.

Und zum Schluss die obligatorische Frage für deine Fans, die nach diesem Buch gern mehr von dir lesen wollen. Was dürfen wir als nächstes von dir erwarten? Woran arbeitest du gerade?

Seit einer Weile arbeite ich an einer 12-bändigen Science Fiction Serie, die sich als recht aufwendig entpuppt hat. Dann ist da noch ein dreibändiger SF-Roman, von dem bis jetzt aber nur zwei Teile existieren. Außerdem wird es Zeit für den dritten Teil des Normannen zu recherchieren, damit ich nächstes Frühjahr loslegen kann. Ich mag es abwechselnd an Projekten zu arbeiten und halte es da wie Stephen King, der seine Manuskripte für ein paar Monate einmottet, um sie dann mit ganz neuen Augen zu sehen.

Vielen Dank für das Gespräch :-)